Bereits heute finden an mehreren Schauplätzen Verteilungskämpfe statt – nicht nur innerhalb der klassischen Autoindustrie, sondern auch mit Industriefremden. Im Online-Autovertrieb geht Amazon ins Rennen, bei der Nutzung des Autos als vernetztes Endgerät sind Apple und Google am Start. So treffen die etablierten Hersteller (Qualität und Sicherheit gehen vor) auf Start-ups aus dem Silicon Valley (agil und „can do“). Das Bemühen der deutschen Automanager um die digitale Lernkurve ist dringend notwendig, um neue Tätigkeitsfelder zu erschließen, vor allem aber um ihr etabliertes Geschäftsmodell zu verteidigen. Im Zentrum steht nicht mehr das Auto, sondern ein positives, effizientes und ökologisches Mobilitätserlebnis. Wenn die etablierten Hersteller in dieser veränderten Industriestruktur ihre Führungsposition behaupten wollen, müssen sie sich digitalisieren, Partnerschaften mit digitalen Unternehmen eingehen, agiler werden und ihre Kunden besser verstehen. Sie werden sich grundlegend wandeln müssen, um in der neuen Welt erfolgreich zu sein. Bis heute fehlt es vielen an digitaler Expertise, um den neuen, dynamischen Herausforderern, die Software als das neue Benzin definieren, Paroli bieten zu können.
Dr. Juergen Reiner, Partner der globalen Automotive und Manufacturing Practice, Oliver Wyman, München
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