- Home
- Branchen
- Anwenderberichte
- Sony DADC Austria AG
Automatische Instandhaltung
CAQ-Software mit integriertem Wartungsmodul
Der Weltmarktführer für mikrostrukturierte Polymerchips setzt auf Qualitätsmanagement-Software von Babtec. Die CAQ (Computer Aided Quality Assurance)-Lösung ist seit 2012 eines der zentralen Arbeitssysteme im Geschäftsbereich „BioSciences“ von Sony DADC. Als wichtiger Schritt auf dem Weg zum papierlosen Betrieb kommt jetzt auch das Modul für Instandhaltungsaufgaben zum Einsatz.
Mit der Gründung des Geschäftsbereichs BioSciences wagte Sony DADC 2009 den Einstieg in den Gesundheitsmarkt. Zum Portfolio des Unternehmens, das sich seit den achtziger Jahren vor allem als Marktführer im Bereich optischer Speichermedien und digitaler Lösungen für die Unterhaltungs-, Bildungs- und Software-Industrie einen Namen gemacht hat, gehören seither auch komplexe Kunststoffteile für medizinische Anwendungen. Diese helfen zum Beispiel bei der schnelleren Identifizierung von Bakterien, um so eine genauere Diagnose und letztlich die optimale Behandlung des Patienten zu gewährleisten.
Bei der Produktion dieser mikrostrukturierten Polymerchips kann das Unternehmen auf mehr als 25 Jahre Erfahrung aus der CD-Produktion zurückgreifen. Im Bereich BioSciences sorgen über 120 Mitarbeiter für eine laufende Prozessoptimierung im Mastering, Molding, Bonding sowie in der Beschichtung.
Hoher Automatisierungsgrad
Aufgrund des hohen Automationsgrades in der Produktion entschieden die Verantwortlichen im Jahr 2012, eine professionelle CAQ-Lösung einzuführen. Bei einem stetig wachsenden Portfolio mit immer mehr Serienproduktionen und zunehmend steigenden Anforderungen war die Investition in eine Expertenlösung die logische Konsequenz. Nach ausführlicher Prüfung des Marktes kamen drei CAQ-Anbieter in die engere Auswahl. Eine Nutzwertanalyse führte schließlich zu Babtec. In der Lösung des Wuppertaler Unternehmens sahen die Entscheider die meisten der geforderten Anforderungen bereits mit der Standard-Software abgedeckt. Darüber hinaus wurde der gebotene Funktionsumfang als der mit dem besten Preisleistungsverhältnis bewertet.
Von Beginn an war es das Ziel, bestehende Prozesse optimal an die moderne Lösung anzupassen. Neben der schon vorhandenen ERP (Enterprise Resource Planning)- und Dokumentenlenkungslösung sollte die neue Software künftig als eines der Haupt-IT (Informationstechnologie)-Systeme im Unternehmen fungieren. Mit Erfolg: Heute arbeitet rund die Hälfte aller Mitarbeiter im Geschäftsbereich BioSciences täglich produktiv mit der CAQ-Software "Babtec.Q".
Anbindung aller Prüfmittel
Nach der Implementierung des Prüfmittelmanagements zu Beginn folgten die Integration aller Prüfmittel, die Inbetriebnahme der elektronischen Warenein- und ausgangs- sowie der Fertigungsprüfung. Darüber hinaus kommt das Auditmanagement sowohl bei internen Überwachungsaudits als auch bei Lieferantenaudits zum Einsatz. Ein besonderer Vorteil der Lösung sind die vielfältigen Möglichkeiten der Auswertung in allen Modulen sowie die strukturierte Verknüpfung von Daten. Dank übersichtlicher Managementberichte hat seit der Einführung der Software auch die Führungsebene einen deutlich besseren Einblick in das Qualitätsmanagement (QM). Die Überwachung der Prozesse geschieht über automatisch versendete E-Mails an alle Verantwortlichen.
Instandhaltung als Q-Thema
Da auch der Zustand der Herstellungsanlagen die Qualität der Produkte bestimmt, sieht der Geschäftsbereich BioSciences die Instandhaltung als Teil des Qualitätsmanagements. In diesem Sinne beschlossen die Verantwortlichen 2015 auch für diesen Bereich die Einführung des dafür vorgesehenen Software-Moduls in Babtec.Q. Damit bleiben die Führungskräfte dem Anspruch treu, möglichst viele Aufgaben mit so wenigen IT-Systemen wie möglich zu realisieren.
Vor der Implementierung wurde der rege Austausch mit Babtec gesucht. Bereits kurz nach einer ersten Präsentation des Software-Moduls Ende 2014 gab es im Januar 2015 ein erneutes Treffen, um gemeinsam eine Liste von Benutzeranforderungen zu definieren. Auf dieser Grundlage wurde ein Zeitplan für die Umsetzung diverser Muss- und Soll-Anforderungen erstellt, um in der Folge einen realistischen Zeitpunkt für die Inbetriebnahme des Moduls festzulegen.
Daneben war vor allem die Unterstützung der Medizintechnik-Norm DIN EN ISO 13485 von Bedeutung. Die darin definierten Forderungen nach der Aufrechterhaltung der Infrastruktur sollten bestmöglich durch die Software unterstützt werden. Da alle Module in der Software grundsätzlich vorhanden sind und bei Bedarf jederzeit freigeschaltet werden können, erwies sich die Aktivierung als besonders einfach. Vor der für November 2015 geplanten Live-Schaltung konnte so ausgiebig getestet werden.
Volle Automatisierung
Bis zur Einführung der Software arbeitete BioSciences bei der Instandhaltung mit aufwendigen Excel-Listen. Makros sorgten für die automatische Initiierung bestimmter Prozesse und sollten unter anderem die strukturierte Wartung und Reparatur von Maschinen unterstützen. Aufgrund steigender Komplexität und der Gefahr, dabei den Überblick zu verlieren, wuchs die Absicht nach mehr Automatisierung. Mithilfe des neuen Software-Moduls wird dieser Wunsch nun auch in der Instandhaltung wahr. Aufgelaufene Störungen beispielsweise lassen sich in einer zentralen Übersicht oder im Kontext einer Maschine anzeigen sowie direkt weiterbearbeiten. Darüber hinaus werden Mitarbeiter mithilfe eines webbasierten Tools stets automatisch an ihre Aufgaben erinnert. Bei Schichtübergaben zum Beispiel sorgt die strukturierte Dokumentation in der Software für spürbar verkürzte Nebenzeiten. Damit verringert sich der grundsätzliche Aufwand für Instandhaltungsaufgaben und die Kosten sinken. Das Schichtbuch auf Papier ist somit vollends der digitalen Störungsliste gewichen.
Verbesserung und Schwachstellenbeseitigung
Ein weiterer Vorteil der datenbankbasierten Lösung ist die strukturierte Abbildung des Maschinenlebenslaufs. Damit einher geht die stetige Weiterentwicklung der eigenen Instandhaltungsstrategien, indem derNutzer auf die Historie jeder Maschine zugreifen kann. Durchgeführte Wartungen und Reparaturen, aber auch aufgelaufene Störungen und Statuswechsel werden hier lückenlos und automatisch dokumentiert. Zudem können für die Behebung von Ausfällen Lösungsstrategien gespeichert und so sukzessive eine Wissensdatenbank aufgebaut werden. Auf diese Weise lassen sich auch eigene Erfahrungswerte, die sich über die Jahre bewährt haben, zentral dokumentieren. Vorhandenes Fachwissen über den Maschinenpark ist damit stets auf dem neuesten Stand und kann langfristig, auch nach dem Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter, im Unternehmen gehalten werden.
Der Autor
Thomas Radauer
Automatisierungstechniker
Geschäftsbereich BioSciences
Sony DADC Austria AG